Hormone und Stress – Was hat es mit dem "Cortisol Face" auf sich?

Stress ist ein fester Bestandteil unseres Alltags, und er hinterlässt Spuren – nicht nur in unserer Psyche, sondern auch in unserem Körper. Eines der auffälligeren Phänomene, das in letzter Zeit mehr Aufmerksamkeit erlangt hat, ist das sogenannte "Cortisol Face". Aber was steckt dahinter? Wir haben mit der Expertin für Stressmanagement und ganzheitliche Gesundheit, Olivia , gesprochen, um das Thema besser zu verstehen.

Frage: Olivia, kannst du uns kurz erklären, was Cortisol überhaupt ist?

Olivia: Cortisol ist ein Hormon, das in den Nebennieren produziert wird. Es wird oft als „Stresshormon“ bezeichnet, da es eine zentrale Rolle in unserer Stressreaktion spielt. Wenn wir Stress erleben, schüttet unser Körper vermehrt Cortisol aus, um uns in einen „Kampf-oder-Flucht“-Modus zu versetzen. Dabei sorgt Cortisol für Energie, indem es beispielsweise den Blutzuckerspiegel erhöht. Kurzfristig ist das sehr nützlich, aber wenn der Stress chronisch wird, kann das Hormon unserem Körper schaden.

Frage: Und wie hängt das mit dem sogenannten "Cortisol Face" zusammen?

Olivia: Der Begriff „Cortisol Face“ beschreibt die äußerlichen Veränderungen im Gesicht, die durch langfristig erhöhte Cortisolspiegel entstehen können. Häufig treten Schwellungen und Wassereinlagerungen auf, was das Gesicht aufgedunsen wirken lässt. Außerdem kann die Haut an Spannkraft verlieren, und viele Betroffene entwickeln Hautprobleme wie Akne, Rötungen oder einen ungleichmäßigen Teint.

Frage:Warum zeigt sich chronischer Stress so deutlich im Gesicht?

Olivia:Unser Gesicht ist unglaublich sensibel und oft das erste, was gesundheitliche Veränderungen widerspiegelt. Wenn der Cortisolspiegel über längere Zeit erhöht bleibt, wirkt sich das auf viele Prozesse im Körper aus. Zum Beispiel fördert Cortisol den Abbau von Kollagen, einem Protein, das für die Elastizität und Festigkeit der Haut verantwortlich ist. Die Haut kann dadurch schlaff wirken und schneller altern. Gleichzeitig beeinflusst Cortisol die Feuchtigkeitsbarriere der Haut, was zu Trockenheit führen kann, oder steigert die Talgproduktion, was wiederum Akne begünstigt.

Frage:Gibt es noch andere körperliche Veränderungen, die durch chronisch erhöhtes Cortisol verursacht werden?

Olivia: Ja, auf jeden Fall. Neben den Veränderungen im Gesicht kann Cortisol auch zu Fettansammlungen am Bauch führen, was oft als „Stressbauch“ bezeichnet wird. Es kann Muskelschwäche hervorrufen, das Immunsystem schwächen und das Risiko für chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes erhöhen.

Frage: Was kann man tun, um die Auswirkungen von Cortisol auf die Haut und das Gesicht zu minimieren?

Olivia: Der wichtigste Schritt ist, die Stressfaktoren in deinem Leben zu identifizieren und sie aktiv zu reduzieren. Regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf sind die Basis. Ich empfehle auch Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder einfache Atemübungen, um den Cortisolspiegel zu senken.

Auch die Ernährung spielt eine Rolle: Weniger Zucker und verarbeitete Lebensmittel zu konsumieren, hilft, Entzündungen im Körper zu reduzieren. Für die Hautpflege sind feuchtigkeitsspendende Produkte und solche mit Antioxidantien hilfreich, um die Hautbarriere zu stärken und freie Radikale zu neutralisieren. Aber die wichtigste „Pflege“ beginnt innen, mit einem achtsamen Umgang mit Stress.

Frage: Gibt es Hoffnung, dass sich die Haut und das Gesicht nach einer Phase mit hohem Cortisolspiegel wieder regenerieren können?

Olivia: Absolut. Unsere Haut hat ein großartiges Regenerationspotenzial, vor allem wenn wir den Stress in den Griff bekommen. Sobald der Cortisolspiegel sinkt, kann sich vieles wieder normalisieren: die Haut wird elastischer, Entzündungen gehen zurück, und die natürliche Strahlkraft kehrt zurück. Es braucht zwar Zeit und Geduld, aber mit einem gesunden Lebensstil und der richtigen Pflege kann man erstaunliche Verbesserungen sehen.

Fazit:

Das „Cortisol Face“ ist ein sichtbares Zeichen dafür, wie stark Stress unseren Körper beeinflussen kann. Die gute Nachricht: Mit Stressmanagement, einer bewussten Lebensweise und etwas Geduld können wir nicht nur unseren Geist, sondern auch unser äußeres Erscheinungsbild wieder in Balance bringen.

Was sind deine Strategien, um Stress zu bewältigen?

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